Fortschrittshoffnungen für das Geschlechterverhältnis


Von der Männerhorde als Gebermutterersatz zur eigenen Gebermutter

Die Schweizer Psychoanalytikerin Friederike K. Bauer vertritt die Überzeugung, das große Gummigebermütter, platziert am Arbeitsplatz, in die Männer sich in Stresssituationen zurückziehen können, wesentlich zur Steigerung von Leistungsfähigkeit und Gesundheit beitragen könnten. Der stressgeplagte Mann kann sich hier nicht nur in einen vertrauten abgeschlossenen Raum zurückziehen und zur Ruhe kommen, er kann sich im Anschluss auch selbst geberen, mit Reißverschluss oder Knöpfen.

Dadurch würden Männer in die Lage versetzt ihr Geburtstrauma zu überwinden. Verbindet sich doch für den kleinen Jungen der Verstoß aus dem vertrauten Ort bei der Geburt mit der tief verstörenden Erkenntnis, selbst über keine Gebermutter zu verfügen. Diese traumatische Urerfahrung ist es die Männer in ihrer Sozialisation permanent nach einem Ersatz für den Schutzraum Gebermutter suchen lässt. Viele junge Männer schließen sich aus diesem Grund in Männerhorden zusammen, um so einen Ort zu reproduzieren, der das wohlig stickige Gefühl aus vorgeburtlicher Zeit dupliziert.

Ein zentraler Aspekt der die Männerhorde verbindet, ist dabei die gemeinsam erlittene Demütigung des Ich, im Erkennen des Mangels keine Gebermutter zu besitzen und die daraus resultierende Aggression gegen diejenigen, die über sie verfügen, und die deshalb mit einer Mischung aus Eifersucht, Hass und Begehren verfolgt werden. Männerhorde und Frauenhass sind also konstitutiv mit dem Geburtstrauma verknüpft und können nur mit diesem zusammen überwunden werden. Da die klassische Lösung der Aufhebung dieses Mangels durch die Verbindung von Mann und Frau in der Paarbeziehung heute nicht mehr als allgemeine Lösung tragfähig ist, bedarf es dringend innovativer Lösungsansätze.

Die großflächige Produktion von waschbaren Gummigebermüttern in stabilen transportablen Hängesystemen und in unterschiedlichen Varianten für Büro und Daheim, ist aufgrund dieses Wissens, als mutige Lösungsvariante, die dem technischen Entwicklungsstand unserer Gesellschaft angemessen ist, zu bezeichnen. Um dem gewachsenen Bedürfnis nach Individualität Rechnung zu tragen sollten die Gebermütter in einer großen Vielfalt an Ausführungen produziert werden. Nicht nur bezogen auf die Farbgebung, sondern auch auf die innere Gestaltung, sei es Pelz, die Kuscheldecke oder für besondere Bedürfnisse die Gebermutter mit Noppen oder eben auch mit Spikes, hier darf es keine unsinnigen Tabus geben. Und natürlich muss dies auch bezüglich der verwendeten Materialien gelten, auch hier sollte von der kostengünstigen Standartvariante bis hin zur garantiert ökologisch vegan produzierten Gebermutter alles lieferbar sein. Wichtig ist es den Nutzern zu ermöglichen ihre Individualität voll zum Ausdruck zu bringen.

Um die Männergesundheit zu fördern, sollte jede ArbeitgeberIn verpflichtet werden für jeden männlichen Mitarbeiter eine eigene Gummigebermutter im Büro zur Verfügung zu stellen. Dies wird auch der Produktivität der Firma zu Gute kommen. Natürlich besteht dabei bei der Ausgestaltung noch Regelungsbedarf, zum Beispiel bezüglich Gebermutterzeiten und ihrer Anrechnung auf Pausenzeiten oder bezüglich der Frage, wie in Fällen zu Verfahren ist, wenn sich Mitarbeiter weigern, aus der Gebermutter wieder herauszukommen, ab wann in solchen Fällen ein Kaiserschnitt gerechtfertigt ist und wer für die, durch ein dadurch bedingtes erneutes Geburtstrauma, verursachten Ausfallzeiten zahlungspflichtig ist. Dies alles ist aber ein kleiner Preis angesichts der großen zu erwartenden Vorteile, nicht nur bezogen auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiter, sondern auch bezogen auf die Unterstützung der Ausbildung einer Geschlechtsidentität von Männern, die, da sie nun selbst eine Gebermutter ihr eigen nennen können, viel leichter zu einem gleichberechtigten Miteinander mit ihren Kolleginnen finden werden.

Darüber hinaus ergibt sich für den Industriestandort Deutschland mit der Massenproduktion von Gummigebermüttern ein neuer Industriezweig, der in der Krisensituation wichtige Arbeitsmarktimpulse setzen kann.


Gastartikel - Hannover, Juni 2023 -


Fin











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Zuletzt aktualisiert 30.07.2022





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